am "International Workshop on Forecasting Rainfall and Lightning Induced Hazards at European Scale", welcher in Brüssel  vom 23.06.-26.06.2015 stattfand, arbeitete in diesem Jahr eine Delegation aus Niederösterreich mit, der auch unser Kommandant Andreas Veitinger angehörte.


Die Themen Meteorologie, Hydrologie und Katastrophenschutz im Fall eines Hochwassers  wurden gemeinsam mit Abordnungen nahezu jedes EU- Mitgliedslands bearbeitet und besprochen. Dazu wurden internationale Arbeitsgruppen gebildet, die an der Bewältigung des Szenarios "Starke Regenfälle und die Bewältigung des daraus resultierenden Hochwassers" zusammenarbeiteten.


Als Bearbeitungsbeispiel wurde die Pielach, aufgrund ihres fast einzigartigen Verhaltens bei Hochwasser, herangezogen. Das  Hochwasser vom 16. 05. 2014, wo das Pielachtal sehr stark betroffen war, sollte sich als ideales Fallbeispiel darstellen.


Zur Erinnerung: Bei diesem Hochwasser wurden von den Meteorlogen große Niederschlagsmengen, aufgeteilt auf 3 Tage, vorhergesagt.


Was aber fast unvorhersehbar war: diese Niederschlagsmengen kamen innerhalb von 24 Stunden!


In der Gemeinde Frankenfels waren es  z.B. 319 Liter pro m² -  eine ungeheure Wassermenge, die sich aus dem Pielachtal Richtung Donau bewegte. Eine Gemeinde nach der anderen wurde von den Wassermassen überflutet und schwer verwüstet.


Bei der Veranstaltung in Brüssel wurde von den Internationalen Delegationen dieses Ereignis, beginnend 48 Stunden vor Eintreffen des Hochwasser, bis zum tatsächlichen Eintreffen  nochmals aufgearbeitet. Dabei zeigte sich deutlich die Herausforderung, dass auf Grund der kurzen Reaktionszeit des Flusses sehr kurzfristige Entscheidungen, mit teilweise unsicheren Informationen, getroffen werden müssen.


Für diese Arbeit standen den  Arbeitsgruppen genaue Pläne der Pielach vom Planungsbüro der Fa. Henninger über die Ausbreitung der Wassermassen,  bei Nieder- und  Hochwasser, zur  Verfügung.


Mittels Fotos und Filmmaterial wurde der Verlauf des Hochwasserereignisses 2014 und das Ausmaß noch zusätzlich dargestellt. 


Das Team aus Niederösterreich wurde von der Leiterin des Niederösterreichischen Verbindungsbüro`s in Brüssel Mag. Ilse Penders- Stadlmann empfangen.  Von der  Niederösterreichischen Landesregierung  nahmen Ing. Johann Dantinger, Edwin Schulz und Dipl. Ing. Franz  Hieger daran teil. Vom Büro Henninger aus Krems war Ing. Christian Schießl mit an Bord. Als Vertreter der Feuerwehren des Pielachtales  war unser Kommandant Andreas Veitinger bei diesem Workshop.



Hintergrund dieser europaweiten Zusammenarbeit ist es,  für die Zukunft noch bessere meteorologische und hydrologische Vorwarnungen zu erhalten. Im Zentrum stand auch der Dialog zwischen Meteorologen, Hydrologen und den Einsatzkräften, um Informationen auszutauschen, besprechen und richtig zu interpretieren. Auch mit anderen Ländern, welche durch die geologischen und topografischen Umstände  schon zu einem früheren Zeitpunkt von  Unwetterereignissen heimgesucht wurden, konnten wertvolle Erfahrungen ausgetauscht werden.


Für die Einsatzkräfte stellten sich frühzeitige Unwetterwarnungen als wichtiger Faktor heraus, um sich auf solche Naturereignisse noch besser vorbereiten zu können. 

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